„Notizen eines müden Traders“ ;)

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05:12 Uhr.
Der Chart ist still.
Endlich.

Ich schaue ihn an, als würde er gleich sprechen.
Tut er nie.
Er flackert nur.

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07:30 Uhr.
Kaffee.
Nachrichten.
Fed.
China.
Alles klingt gleich.

Manchmal glaube ich, Märkte reagieren gar nicht auf Nachrichten.
Sondern auf Langeweile.

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10:45 Uhr.
Long.
Zu früh.
Immer zu früh.
Ich schwöre, der Markt wartet auf mich, um die Richtung zu wechseln.

Ich lache.
Dann fluche.
Dann lache wieder.

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13:10 Uhr.
Twitter.
Alle bullish.
Ich bin short.
Klassiker.

„Contrarian“ klingt cool,
bis du realisierst,
dass du einfach nur falsch lagst.

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15:00 Uhr.
Gewinn +0,8 %.
Verlust -1,1 %.
Gefühl: neutral.
Herzfrequenz: nicht.

Ich frage mich, wann Trading zu Meditation wird.
Oder umgekehrt.

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20:17 Uhr.
Schluss für heute.
Alles schließt –
außer der Kopf.

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Später.
Ich scrolle.
Vergleiche.
Rechne.
Plane.
Als könnte Planung Zufall besiegen.

Vielleicht geht es im Trading gar nicht um Märkte.
Vielleicht geht es darum,
sich selbst nicht zu verlieren,
während man versucht,
etwas Unkontrollierbares zu verstehen.

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01:06 Uhr.
Ich öffne den Chart.
Nur kurz.
Wie man ein altes Foto ansieht.

Er sieht mich an.
Noch still.
Noch da.
Wie immer.