Ich hab früher einfach drauf losgetradet. Reddit gesehen, Rakete gespürt, Order reingeknallt. Gewinn? Geil. Verlust? Nächster Trade. Und dann nochmal. Und nochmal.
Aber irgendwann war’s zu viel. Zu viele Positionen, zu viele Bauchentscheidungen, zu wenig Plan. Ich wusste nicht mal mehr, warum ich manche Aktien überhaupt gekauft hatte. Und genau an dem Punkt hab ich angefangen, mir ein Trading-Journal zu schreiben – ganz simpel, aber unfassbar effektiv.
Heute zeig ich dir, wie ich das aufgebaut hab, was drinsteht und warum’s mir nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Kontrolle gebracht hat. Und keine Sorge: Du brauchst dafür keinen Excel-Master-Abschluss oder fancy Software. Nur Ehrlichkeit. Und ein bisschen Disziplin.
Was ist ein Trading-Journal überhaupt?
Ganz einfach: Es ist ein Handelstagebuch, in dem du jeden Trade dokumentierst, den du machst. Nicht nur das Ergebnis – sondern:
- Warum du eingestiegen bist
- Was du erwartet hast
- Wo dein Stop war
- Was dein Ziel war
- Und wie du dich dabei gefühlt hast
Klingt nach Psychotherapie? Ist es irgendwie auch. Und genau das macht’s so wertvoll.
Mein erster Eintrag – und was ich direkt bereut hab
Ich erinnere mich noch genau: Ich hab Calls auf Palantir gekauft. Warum? Weil ich auf Reddit gelesen hab, dass „big news incoming“ sei. Mein Eintrag damals:
PLTR Call 20$, 2 Wochen Laufzeit – Entry bei 0,45$ pro Option
Ziel: 1,00$
Warum: Reddit hyped Earnings. Ich will schnell rein.
Gefühl: FOMO, leicht nervös.
Plan: Bei 0,30$ raus. Bei 0,80$ Teilverkauf.Ergebnis: Verkauft bei 0,20$ mit -55%. Kein News, kein Hype. Totalausfall.
Aua. Aber genau durch diesen Eintrag hab ich zum ersten Mal gesehen: Ich hatte keinen echten Plan. Nur Hoffnung. Und das war der Startschuss.
So führe ich mein Trading-Journal heute
Ich mach’s oldschool mit Google Sheets, weil’s schnell geht. Die Spalten:
- Datum
- Ticker
- Trade-Typ (Call, Put, Aktie, Short, Spread…)
- Einstiegskurs
- Exit-Kurs
- Stop & Ziel
- Setup/Grundidee
- Gefühl beim Einstieg
- Nachbetrachtung
Die wichtigste Spalte? Die mit dem Gefühl. Weil sie mir heute hilft zu sehen, ob ich aus Emotion oder mit Plan getradet hab.
Beispiel-Eintrag von letzter Woche:
Ticker: TSLA
Setup: Support bei 155$, hohe Short-Quote, Volumenanstieg
Gefühl: ruhig, überzeugt
Plan: Einstieg 156, Ziel 165, Stop 152
Ergebnis: Ausstieg bei 163 – fast Punktlandung
Warum das mein Game komplett verändert hat
📈 Ich erkenne meine eigenen Muster: Wo verliere ich oft? Wo gewinne ich häufig?
🧠 Ich trade weniger impulsiv, weil ich weiß: Ich muss’s nachher aufschreiben.
🎯 Ich verbessere meine Strategien, weil ich sehe, was wirklich funktioniert – und was nicht.
🪞Und ich lern, mich selbst zu lesen.
Das Journal ist nicht nur ein Rückblick. Es ist ein Spiegel. Und manchmal zeigt der mir, dass ich mich selbst verarscht hab.
Muss das jeder machen? Nein. Aber wenn du’s ernst meinst – mach es
Ich kenn Leute, die machen 20 Trades am Tag und sagen: „Braucht man nicht.“ Klar, wenn du Scalper bist. Aber wenn du wie ich mit System wachsen willst, dann brauchst du ein Journal. Ohne Frage.
Du wirst überrascht sein, wie oft du „eigentlich nur kurz traden wolltest“ – und dann plötzlich mitten im emotionalen Chaos landest. Das Journal holt dich da raus. Versprochen.
Fazit: Das Journal hat mein Depot nicht verdoppelt – es hat mich dazu gebracht, es selbst zu tun
Ich hab in den letzten 12 Monaten mit weniger Trades mehr Gewinn gemacht als je zuvor. Nicht, weil ich plötzlich smarter bin – sondern weil ich ehrlich zu mir selbst wurde. Und weil ich nach jedem Trade was lerne.
Wenn du also das Gefühl hast, du tappst ständig in dieselben Fallen – mach dir ein Trading-Journal. Fang heute an. Mach’s einfach. Und du wirst staunen, wie krass du wächst.
Bis zum nächsten Beitrag – dann vielleicht über mein neues „3-Phasen-Setup“, mit dem ich die besten Meme-Trades rauspicke 😎
Bis bald und stay sharp, dein Alex 📒📊🚀
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