Ich weiß noch genau, wie ich meine erste Earnings-Season erlebt hab. Reddit voll mit „Earnings Beat Incoming!!“, Twitter explodiert, Optionen drehen am Rad.
Und ich? YOLO All-In auf Calls – natürlich – und danach 90 % Verlust 😂
Nach diesem epischen Fail hab ich beschlossen: Ich brauch ein System. Keine Lotterie mehr, keine wilden Wetten. Sondern ein Playbook, wie ich Earnings-Trading bei hochvolatilen Aktien richtig angehe.
Heute zeig ich dir genau dieses Playbook. Authentisch, direkt und inklusive ein paar Schmerzpunkten aus eigener Erfahrung.
Warum Earnings bei Meme-Aktien anders sind
Bei normalen Aktien sind Earnings auch spannend – logisch. Aber bei Meme-Stocks wie AMC, GME, BBBY oder PLTR eskaliert das Ganze.
Warum?
- Erwartungen sind komplett verrückt: Entweder „to the moon“ oder „komplett pleite.“
- Optionspreise sind extrem teuer: Wegen hoher erwarteter Bewegung (implizite Volatilität).
- Moves können absurd groß sein: +50 % oder –30 % in Minuten sind keine Seltenheit.
Kurz gesagt: Ohne Plan bist du Kanonenfutter.
Mein 3-Schritte-Plan für Earnings-Trades
1. Vorbereitung: IV checken
Bevor ich überhaupt ans Traden denke, schau ich mir die implizite Volatilität (IV) an.
Die wichtigste Frage: Wie hoch ist die IV im Vergleich zum Durchschnitt?
- Wenn die IV extrem hoch ist (z. B. >90 % bei GME), weiß ich: Optionen sind teuer.
- Das heißt: Optionen kaufen = sehr riskant.
Besser: Optionen verkaufen oder Spreads nutzen.
Ich nutze Plattformen wie OptionStrat oder einfach das IV-Rank direkt im Broker.
2. Auswahl der Strategie
Je nachdem, was ich sehe, wähle ich:
- Iron Condor: Wenn ich denke, dass die Bewegung kleiner bleibt als erwartet.
- Straddle/Strangle kaufen: Wenn ich glaube, dass ein Mega-Move kommt – und ich bereit bin, Premium zu riskieren.
- Directional Play (Call oder Put kaufen): Nur, wenn ich eine extrem starke Meinung UND Bestätigung habe (z. B. Insiderkäufe, Vorabnews etc.)
Beispiel:
Bei AMC im August 2023 sah die IV verrückt hoch aus (über 120 %).
Ich hab einen Iron Condor aufgesetzt – und als die Aktie „nur“ 5 % bewegte, hab ich beide Seiten schön kassiert.
3. Risikomanagement: Size matters!
Earnings sind Glücksspiel, selbst wenn du perfekt analysierst.
Deshalb gilt für mich:
- Maximal 5 % meines Depots in einen Earnings-Trade.
- Meistens sogar nur 2-3 %.
- Verluste sind vorher eingeplant. Keine Nachkäufe, kein Averaging Down.
Wenn du mit dem Gedanken reingehst: „Ich kann alles verlieren“ – und das auch verkraftest – dann kannst du Earnings traden.
Wenn nicht? Finger weg. Ehrlich.
Fehler, die ich bei Earnings gemacht habe (und du vermeiden solltest)
❌ Nur Reddit-Hype folgen: 20.000 Upvotes sind keine Analyse.
❌ Keine Strategie wählen: Einfach nur einen Call kaufen ist KEIN Plan.
❌ Größer setzen, weil man „sicher ist“: Es gibt keine Sicherheit bei Earnings. Punkt.
❌ Nicht rechtzeitig aussteigen: Oft fällt die IV direkt nach Earnings (IV Crush), selbst wenn die Richtung stimmt. Gewinne schnell sichern!
Mein bester Earnings-Trade bisher: Palantir Q2 2023
- IV ultra hoch
- Ich hab einen Put Credit Spread aufgesetzt (bullish)
- Palantir haut gute Zahlen raus → Aktie +12 %
- Mein Spread lief auf 100 % Gewinn in 30 Minuten
Warum lief’s?
Weil ich nicht einfach blind einen Call gekauft hab. Sondern clever auf Volatilität gesetzt hab.
Fazit: Earnings traden bei Meme-Aktien? Geht – aber nur mit Plan und ohne Emotionen
Wenn du’s richtig machst, sind Earnings eine echte Goldgrube.
Wenn du’s falsch machst, sind sie ein schneller Weg in den finanziellen Weltuntergang.
Ich spreche aus Erfahrung. Beides.
Mein Tipp:
- Bereite dich vor
- Wähle eine passende Strategie
- Setze nur Spielgeld ein, das du verschmerzen kannst
- Und: Gewinne schnell sichern!
Im nächsten Beitrag zeig ich dir vielleicht, wie ich meine eigenen kleinen Earnings-Tracker-Tabellen gebaut hab, um Chancen frühzeitig zu erkennen. Oder ich nehm dich mal mit in ein echtes „Live-Setup“ für die nächste Earnings-Season 😎
Bis dahin: Stay sharp und YOLO nur mit Verstand!
Dein Alex 🚀💥📈
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