Früher war mein Setup-Entwicklungsprozess etwa so:
„Hey, AMC ist gestiegen, ich kauf das auch.“
Ergebnis: 🤡
Heute läuft’s systematisch, durchdacht – aber trotzdem kreativ.
Ich bau Setups, weil ich Muster erkenne, sie durchdenke, dokumentiere und konsequent handle.
Wie? Zeig ich dir genau jetzt:
Schritt 1: Beobachten, nicht bewerten
Ich starte nicht mit: „Was könnte ich traden?“
Ich starte mit: „Was fällt mir auf?“
Ich scrolle Charts, Reddit, Discords, Nachrichten.
Ich suche nicht nach einem Entry – ich suche nach Wiederholung.
Beispiele:
- „Warum springen manche Memestocks nach Earnings und andere nicht?“
- „Warum brechen Breakouts bei niedrigem Volumen öfter ein?“
- „Welche Rolle spielt der Short Float bei Intraday-Spikes?“
Ich schreib ALLES auf. Ohne Bewertung.
Ein Setup entsteht aus Neugier – nicht aus Zwang.
Schritt 2: Die Idee aussprechen können
Wenn ich eine Idee hab, frage ich mich:
📢 Kann ich sie jemandem erklären – ohne Chart?
Wenn nicht → Idee ist noch zu vage.
Beispiel:
Gut:
„Ich suche Memestocks mit hohem Short Float, die nach einem Gap über das Vortageshoch laufen – und dann 2 Tage konsolidieren. Der Einstieg ist der Break über die Seitwärtszone.“
Schlecht:
„Ich kauf, wenn Reddit hyped und der Kurs cool aussieht.“
Wenn du’s nicht erklären kannst, wirst du’s nicht konsequent handeln.
Schritt 3: Setup-Regeln schriftlich formulieren
Ich öffne mein Setup-Log und definiere:
Name:
„Reddit Gap Consolidation Breakout (RGCB)“
Idee:
Memestocks mit starkem Reddit-Hype + Gap + ruhiger Konsolidierung = Breakout mit Potenzial
Regeln:
- Reddit Mentions +200 %
- Gap > 5 %
- Seitwärts-Range min. 2 Tage
- Volumen beim Break > 1.5x Schnitt
- Entry = Break über Hoch
- Stop = unter Range
- Ziel = 2x Risk oder nächster technischer Widerstand
Schritt 4: Setup vor dem ersten Trade „durchleben“
Ich frage mich:
🧠 Was ist das Schlimmste, was passieren kann?
📉 Wie sieht ein Fehlsignal aus?
📈 Wann wäre ich überzeugt, die Position zu erhöhen?
🚫 Wann breche ich das Setup ab – auch ohne Verlust?
Ich spiele alles durch. Wie ein Pilot vorm Abheben.
Wenn ich nicht bereit bin, das Setup in gut und schlecht zu akzeptieren – dann trade ich’s nicht.
Schritt 5: Klein starten – groß denken
Ich teste jedes neue Setup erst:
- mit kleinen Positionen
- max. 2 Trades pro Woche
- mit kompletter Dokumentation (Screenshot, Entry-Logik, Emotion, Ergebnis)
Nach 10 Trades gibt’s ein Mini-Review:
Trefferquote? CRV? Gefühl?
→ Dann kommt die Entscheidung: Optimieren? Pausieren? Skalieren?
So wächst mein Vertrauen nicht aus Hoffnung – sondern aus Erfahrung.
Schritt 6: Das Setup wird zur Identität
Ich handel Setups, weil ich weiß, dass ich sie verstanden, getestet und akzeptiert habe.
Das gibt mir Sicherheit – und Klarheit in stressigen Momenten.
Ich bin dann nicht „der Typ, der AMC zockt“.
Ich bin „der Trader, der RGCB handelt.“
Und das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Setups sind mehr als Regeln – sie sind Werkzeuge für Selbstvertrauen
Ein gutes Setup ist wie ein gutes Messer:
Es funktioniert, wenn du weißt, wie man es benutzt.
Es schneidet durch den Markt – aber auch durch Unsicherheit.
Und es gehört dir. Weil du es gebaut hast.
Im nächsten Artikel?
👉 Wie ich meine Setups als PDF-Strategiekarten mit Bildern und Checklisten baue – und mir damit eine kleine Setup-Bibliothek erstelle
Oder: Wie ich ein Setup mit anderen in Discord teile – inkl. Feedback, Feinschliff und Team-Testing
Sag Bescheid, worauf du mehr Bock hast 😎
Bis dahin: Beobachten. Strukturieren. Vertrauen.
Dein Alex 🧱📊🔥
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