Mein schlimmster Drawdown: Warum ich fast alles hinschmeißen wollte – und was ich dabei über mich (und die Märkte) gelernt habe

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Es gibt diesen Moment:
Du sitzt da, der Bildschirm ist dunkel, die Zahlen im Depot sind rot – nicht nur ein bisschen. Sondern tiefrot.
Du hattest einen Plan. Du hattest Hoffnung.
Und dann kommt der Drawdown – und zieht dir emotional den Boden unter den Füßen weg.

Ich hatte so einen Moment. Mehr als einmal.
Aber einer war besonders krass. Und er hat alles verändert.


Die Ausgangslage: Ein Lauf wie im Rausch

Es war Frühjahr 2021.
Die Meme-Rally war heiß. Ich war heißer.
Ich hatte mehrere gute Wochen hinter mir – GME, BB, NOK, alles lief.
Ich dachte, ich sei jetzt angekommen. Vielleicht war ich sogar… gut?

Ich erhöhte meine Positionsgrößen.
Ich begann, mehrere Setups parallel zu handeln.
Ich ließ Stops weiter werden – ich wollte ja „nicht ausgestoppt werden wegen Rauschen“.
Und dann kam der Wendepunkt.


Die Katastrophe: Rücksetzer. FOMO. Overtrading.

Ein schwacher Tag, GME –8 %. Ich denke: Buy the dip!
Dann BB: –12 %. Ich denke: Jetzt ist’s übertrieben!
Ich kaufte nach.
Ich kaufte mehr.

Und ich verkaufte nichts.

Weil ich glaubte, dass es zurückkommt.
Es kam nicht zurück.
Es wurde schlimmer.
Ich war in einem Drawdown von –22 % in einer Woche.

Ich fühlte mich wie betäubt.


Der emotionale Absturz: Zweifel, Angst, Fluchtgedanken

Ich hatte nicht nur Geld verloren – ich hatte das Gefühl verloren, Kontrolle zu haben.
Ich konnte nachts nicht schlafen.
Ich habe Charts gehasst.
Ich hab Discord gemieden, weil ich niemandem sagen wollte, was passiert war.

Der Gedanke: Ich bin nicht gemacht fürs Traden. Ich hab’s nur zufällig hinbekommen. Ich bin ein Blender.
Willkommen in der Welt des emotionalen Drawdowns.


Der Wendepunkt: Reflexion, Schmerz und ein weißes Blatt Papier

Nach ein paar Tagen Funkstille habe ich mich hingesetzt.
Ich hab alles aufgeschrieben:

  • Was habe ich gefühlt?
  • Was habe ich gedacht?
  • Warum habe ich was gemacht?

Und dann:

  • Was war der eigentliche Fehler?
  • Wo war mein System?
  • Wo hab ich mich selbst betrogen?

Ich erkannte:
👉 Ich hatte den Markt nachgeahmt, statt mein Setup zu handeln.
👉 Ich hatte Hoffnung statt Strategie.
👉 Ich hatte Ego statt Risiko-Management.


Die Konsequenzen: Regeln, Review und echte Ehrlichkeit

Ich baute meine Trading-Regeln komplett neu auf.
Ich beschränkte mich auf 2 Setups.
Ich senkte meine Positionsgröße – drastisch.
Ich schrieb nach jedem Trade ein Mini-Log:
Was habe ich erwartet? Was kam? Was hab ich gemacht?

Ich holte mir Feedback. Teilte meine Trades wieder in Discord.
Und ich fing wieder an, mit Demut zu traden.


Die Erkenntnis: Drawdowns sind keine Strafe – sie sind ein Spiegel

Heute sehe ich jeden Drawdown als Einladung:

📉 Was will ich gerade erzwingen?
📉 Was versuche ich zu vermeiden?
📉 Was kann ich daraus lernen, was mir kein Gewinn je zeigen würde?

Denn in Wahrheit macht nicht der Gewinn den Trader besser.
Es ist der Verlust, den du verstehst.


Mein Drawdown hat mich nicht zerstört – er hat mich gebaut

Heute bin ich ein anderer Trader.
Nicht, weil ich „mehr weiß“.
Sondern weil ich mehr über mich weiß – und über das, was passiert, wenn es weh tut.
Und genau da beginnt das echte Trading.


 

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