Der Markt gegen Tyler – Ein Prozess ohne Sieger ;)
Ort: Saal 3, Finanzgericht der Emotionen
Zeit: Irgendwo zwischen Opening Bell und After Hours
Angeklagter: Der Markt
Kläger: Tyler
Vorwurf: Manipulation, Unberechenbarkeit, psychische Grausamkeit
Eröffnung der Verhandlung
Richter:
„Wir verhandeln heute den Fall Tyler vs. Markt.
Herr Tyler, tragen Sie Ihre Anklage vor.“
Tyler:
„Euer Ehren, der Markt ist unfair.
Er bewegt sich ohne Vorwarnung.
Er ignoriert saubere Setups, stoppt mich punktgenau aus
und läuft danach exakt in meine Richtung.“
Gemurmel im Saal.
Ein Chart flackert an der Wand.
Die Beweisaufnahme
Anklage, Beweisstück A:
Ein Screenshot.
Perfekter Einstieg.
Stop-Loss ausgelöst.
Danach +4,3 % Rally.
Tyler:
„Das kann kein Zufall sein.“
Richter:
„Einwand. Der Markt ist kein Wesen mit Absicht.“
Tyler:
„Dann erklärt mir, warum er sich immer persönlich anfühlt.“
Zeugenbefragung
Zeuge 1: Der Indikator
Richter:
„Sie wurden oft verwendet. Haben Sie verlässliche Signale geliefert?“
Indikator:
„Manchmal.“
Tyler:
„Nur manchmal?“
Indikator:
„Ich messe Vergangenheit, keine Zukunft.“
Stille.
Zeuge 2: Das Sentiment
Richter:
„Sie gelten als mächtig. Wie beeinflussen Sie den Markt?“
Sentiment:
„Ich lüge nicht.
Ich übertreibe nur.“
Zeuge 3: Das Ego
Richter:
„Sie sind dem Kläger bekannt?“
Ego:
„Sehr gut sogar.
Ich habe ihn oft zu großen Positionen überredet,
nachdem zwei Trades gut liefen.“
Tyler:
„Ich protestiere!“
Richter:
„Abgelehnt. Sie kennen den Zeugen.“
Das Kreuzverhör
Markt (erstmals selbst):
„Darf ich etwas sagen?“
Richter:
„Kurz.“
Markt:
„Ich habe nichts gegen Tyler.
Ich bewege mich, weil Millionen andere sich bewegen.
Ich bestrafe keine Fehler –
ich verstärke sie nur.“
Unruhe im Saal.
Das Schlussplädoyer
Tyler:
„Ich fordere Gerechtigkeit.
Planbarkeit.
Ein bisschen Respekt.“
Richter:
„Der Markt schuldet niemandem Respekt.“
Pause.
Das Urteil
Richter:
„Im Namen der Volatilität ergeht folgendes Urteil:
Der Markt ist nicht schuldig.
Begründung:
Er hat keine Emotionen.
Keine Absichten.
Keine Erinnerung an Sie.
Der Kläger wird verurteilt,
seine Erwartungen zu überprüfen,
sein Risiko zu reduzieren
und Verantwortung zu übernehmen.“
Hammer fällt.
Nach der Verhandlung
Tyler verlässt den Saal.
Draußen öffnet der Markt erneut.
Ein neues Setup.
Keine Wut.
Keine Hoffnung.
Nur Klarheit.
Der Markt ist kein Gegner.
Kein Freund.
Kein Lehrer.
Er ist ein Spiegel.
Und wer oft genug hineinschaut,
lernt irgendwann,
nicht mehr zu blinzeln.