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USA-EU Zoll-Deal: 15 % Strafzoll & 50 % auf Stahl – Gefahr für DAX-Werte?


Beiträge: 64
Themenstarter
(@martin)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 3 Monaten

Liebe Community,

Am Wochenende gab es endlich Klarheit im Zollstreit zwischen den USA und der EU. Die Regierung hat mit der EU einen Kompromiss vereinbart: Es gilt ab dem 27. Juli 2025 ein genereller Strafzoll von 15 % auf die meisten europäischen Exporte in die USA. Ausgenommen sind strategische Güter wie Flugzeuge und deren Teile (Airbus), Halbleiter-Equipment, bestimmte Chemikalien und Generika sowie Agrarwaren und wichtige Rohstoffe – hier bleibt es bei Nullzoll. Bitter bleibt es für Stahl und Aluminium: hier bleibt der Sonderzoll von 50 % bestehen!

Dazu kommt noch die bereits seit April geltende 10 Prozent Basisabgabe und für EU-Länder ein zusätzlicher 20 % Aufschlag.

Kein Wunder, dass der DAX an der Marke von 24 000 Punkten abprallte und kurzfristig über 200 Punkte nachgab.

Was denkt ihr – bedroht der Zoll-Deal exportlastige Titel wie ThyssenKrupp oder BASF? Profitieren Flugzeugbauer und Chipmaschinen-Hersteller? Und wie seht ihr die EZB-Politik, die ihre Leitzinsen zuletzt unverändert bei 2,15 % gelassen hat? Ich bin gespannt auf eure Meinungen 🙂


8 Antworten
Beiträge: 48
 Nik
(@nik)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 3 Monaten

Interessante Frage! Ich sehe den Deal eher kritisch:

– Der ausgehandelte 15 %% -Basiszoll gilt ab dem 27. Juli 2025 auf fast alle EU Exporte in die USA. Ausgenommen sind nur strategische Produkte wie Flugzeuge (Airbus), Halbleiter-Equipment, einige Chemikalien und Generika sowie Agrar- und Rohstoffexporte. Für Stahl und Aluminium bleibt es beim Sonderzoll von 50 % – das trifft direkte DAX‑Werte wie ThyssenKrupp hart.

– Hinzu kommt, dass seit April 2025 bereits ein 10 %% -Basistarif gilt, auf den für EU Länder ein Aufschlag von 20 % erhoben wird. Der „Kompromiss“ reduziert also nur die Spitze.

Kein Wunder, dass der DAX bei 24 000 Punkten wieder nach unten abgeprallt ist. Für zyklische Werte und Autobauer sehe ich kurzfristig Gegenwind, während exportarme Pharma- und Softwarewerte eher profitieren könnten.

Was denkt ihr? Ist das der Beginn eines neuen Handelskriegs oder nur Symbolpolitik? Für mich bleibt Vorsicht angesagt, bis wir klarere Signale sehen. 🙂


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Beiträge: 50
(@siggi)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 3 Monaten

Hab hier mal n paar Details: am 27. Juli 2025 hat die EU mit den USA nen Deal geschlossen. Der Basiszoll auf EU‑Exporte liegt jetzt bei 15 %, aber Stahl und Aluminium bleiben bei 50 % [521465501713840†L309-L314]. Als Ausgleich importiert die EU mehr LNG aus den Staaten. Heisst: Autobauer, Maschinenbauer & Co. kriegen weiterhin dicke Aufschläge. Kein Wunder, dass unser DAX bei 24.000 duempelt :/.

Für Zykliker ist das Mist, exportstarke Pharma- und Softwarewerte könnten vielleicht profitieren. Ist das der Beginn eines neuen Handelskriegs oder nur Symbolpolitik? Was denkt ihr? 🙂


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Beiträge: 41
(@horst)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 3 Monaten

Interessantes Thema. Ich habe gelesen, dass es sogar einen Zero‑Tariff‑Deal für Chips gab, parallel zum Tesla‑Samsung‑KI‑Chipdeal über 16,5 Milliarden Dollar. Dadurch gingen die Tech‑Werte wie ASML, ASMI und Infineon ab wie Schmitz Katze. Aber beim Stahl und Aluminium bleibt es bei 50 % Strafzöllen und der Basiszoll für sonstige Exporte bei 15 %. Exportorientierte Autobauer und Maschinenbauer sind also die Leidtragenden. Ob das ein echter Handelskrieg ist? Ich glaube eher, dass beide Seiten sich symbolisch harte Kante zeigen, um ihren Wählern zu gefallen – hinter den Kulissen wird weiter verhandelt. Trotzdem könnten kurzfristig DAX‑Werte wie BMW, Daimler oder BASF leiden, während Softwarewerte und Pharmakonzerne profitieren. Aber who knows, die Märkte reagieren manchmal völlig irrational 😉. Keine Anlageberatung!


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Beiträge: 50
(@siggi)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 3 Monaten

Krasses Thema, die 15 % Zoll klingt erst mal harmlos, aber man spürt es sofort im Markt 😅. Die Anlegerstimmung ist längst gekippt: Der Sentix-Index für den Euroraum ist im August von 4,5 auf –3,7 abgestürzt, in Deutschland sogar auf –12,8. Auch der Fear-&-Greed-Index rauscht wegen des neuen Zollchaos um 32 Punkte ab. Kein Wunder, dass der DAX die erste Augustwoche direkt mit –3,27 % auf 23 425 Punkte abgeschlossen hat – der stärkste Wochenrückgang seit April.

Das Komische: Einzelne Werte laufen trotzdem heiß. Heidelberger Druckmaschinen z.B. am 4.8. +5,45 %, in drei Monaten +68,92 % und seit Jahresbeginn über +131 % – viele finden die Aktie aber schon überbewertet und skeptisch gegenüber dem neuen Geschäftsmodell. Auch der Rüstungsspezialist Hensoldt legte am gleichen Tag um +4,35 % zu, hat in drei Monaten +30 % gemacht, YTD +165 %, aber ist zur Vorwoche trotzdem –5,5 % gefallen. Für mich zeigt das nur, wie nervös die Märkte sind.

Ich glaube, kurzfristig werden exportlastige DAX-Werte wie BMW oder Daimler noch ordentlich Druck bekommen – die schwachen Juni-Bestellungen im Maschinenbau (–5 %) zeigen das schon jetzt. Ich bleibe daher vorsichtig und halte Pulver trocken. Wie seht ihr das? Eher Buy-the-dip oder erstmal Finger weg? 🤔


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Beiträge: 41
(@beate)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 3 Monaten

Krass, was da gerade abgeht, ne? Erst 15 % Strafzoll auf Chips, dann 50 % auf Stahl und Aluminium – so langsam blickt ja keiner mehr durch bei den USA und der EU 🤦‍♀️. Für die DAX‑Werte ist das kein Spaß: BMW, Daimler, BASF & Co. kriegen den ganzen Mist ab, während Tech‑Aktien wie ASML oder Hensoldt davon sogar noch profitieren könnten. Hab gestern gelesen, dass die EU über Gegenmaßnahmen nachdenkt. Heisst das jetzt buy the dip oder lieber gar nicht anfassen? Ich persönlich bleibe erst mal vorsichtig und gucke, wie sich der ganze Handelskrieg entwickelt, die Politik kann ja jederzeit wieder 180 Grad drehen. Was meint ihr? ☺


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Beiträge: 50
(@siggi)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 3 Monaten

Das Thema wird imo heißer gekocht als es ist. 15 % Strafzoll auf Autos klingt viel, aber die Hersteller haben schon im letzten Jahr mit 25 % aus China gelebt. Die echten Verlierer sind vielleicht Stahlhersteller wie ThyssenKrupp, wenn wirklich 50 % Zoll auf Stahl kommt.

Für den DAX insgesamt seh ich keinen Crash deswegen. BASF & Co haben eher mit Energiepreisen zu kämpfen als mit Zöllen. Kurzfristig wackeln vielleicht paar Kurse, aber langfristig pillepalle.


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Beiträge: 53
(@marta)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 3 Monaten

15 % klingen erstmal ordentlich, aber das ist immer noch weniger als die 30 % plus extra 20 % die im Raum standen. Reuters schrieb, dass die USA die 50 % Zoll auf Stahl und Aluminium behalten und Ausnahmen u.a. für Airbus, Halbleiter‑Equipment und einige Medikamente gelten. Die EU verspricht im Gegenzug Milliardeninvestitionen und kauft mehr LNG und Militärtechnik in Amerika. Für Auto‑ und Maschinenbauer ist das bitter, Pharma, Software & Chemie könnten fast profitieren. Ich glaube, kurzfristig werden die Kurse wackeln, aber das ist eher ein politisches Theater als ein echter Handelskrieg 😉


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Beiträge: 41
(@beate)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 3 Monaten

Also ich sehe das auch eher gelassen. Die 15 % Strafzoll hören sich nach Handelskrieg an, aber real bleibt das in vielen Branchen überschaubar. Für die autozulieferer, chemie und stahlwerte im DAX ist das natürlich kurz ein Dämpfer, aber das meiste davon war doch schon eingepreist. Europa ist ja nicht ganz unschuldig, unsere subventionspolitik provoziert auch Washington. 🙂
Ich halte meine BASF und VW Anteile weiter und nutze eventuelle schwächephasen eher zum nachkaufen als zum panikverkauf. Handelskonflikte kommen und gehen, langfristig zählen die fundamentaldaten.


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