Wenn du an der Börse unterwegs bist, gibt’s einen kleinen Trick, den viele ignorieren: Nicht nur auf den Aktienkurs schauen, sondern auf die Stimmung dahinter.
Ich rede von Volatilität.
Genauer gesagt: dem VIX – auch genannt der „Angstindex.“
Ich hab viel Lehrgeld bezahlt, weil ich nur die Charts geglotzt hab und dachte: „Sieht gut aus.“ Währenddessen kochte die Angst schon hoch, der VIX stieg – und ein paar Tage später krachte alles.
Heute ist der VIX meine absolute Pflichtlektüre. Zusammen mit ein paar anderen Tools baue ich daraus mein persönliches Volatilitätsradar, und genau das zeig ich dir heute 🚀
Was ist der VIX überhaupt?
Kurz erklärt: Der VIX misst die erwartete Volatilität am US-Aktienmarkt für die nächsten 30 Tage – abgeleitet aus den Preisen von S&P500-Optionen.
- Hoher VIX (>30): Viel Angst, erwartete Turbulenzen.
- Niedriger VIX (<20): Ruhige Märkte, wenig Sorgen.
Merke: Der VIX steigt nicht, wenn der Markt fällt. Er steigt, wenn die Erwartung von Schwankungen hochgeht.
Das ist subtil – aber unfassbar wichtig.
Wie ich den VIX in mein Trading eingebaut habe
Früher hab ich einfach blind gekauft, weil’s billig aussah. Heute check ich:
- Wie steht der VIX aktuell?
- Wie schnell hat sich der VIX zuletzt bewegt?
- Gibt’s Divergenzen zwischen VIX und Kursverhalten?
Beispiel:
Wenn der SPY (S&P500 ETF) noch leicht steigt, aber der VIX plötzlich hochschießt → Achtung. Da stimmt was nicht.
Das war übrigens genau so im Februar 2020 vor dem Corona-Crash. Hätte ich damals auf den VIX geachtet… naja, lassen wir das 🤡
Mein einfaches Volatilitätsradar
Neben dem VIX beobachte ich noch:
- VVIX: Volatilität des VIX (ja, das gibt’s wirklich!) – wenn VVIX steigt, kommt oft erst der echte VIX-Move.
- Put/Call-Ratio: Zeigt, ob ungewöhnlich viele Puts gekauft werden – Angstbarometer.
- MOVE-Index: Zeigt die Volatilität am Anleihemarkt – oft Vorläufer für Stress.
Wenn 2 von 3 dieser Indikatoren Stress zeigen, dann geh ich defensiv:
- Ich kaufe Puts zur Absicherung
- Ich halte mehr Cash
- Ich gehe kleinere Positionsgrößen ein
Ein echter Trade dank Volatilitätsradar: März 2023
Im März 2023 sah alles „normal“ aus. Aktien stabil. Aber der VIX ballerte von 18 auf 24 innerhalb von 2 Tagen.
Der VVIX schoss auf ein Jahreshoch.
Put/Call-Ratio explodierte.
Ich hab sofort reagiert:
- Meine Gewinne bei Tech-Aktien abgesichert
- Einen Bear Put Spread auf den SPY geöffnet
- Den Cash-Anteil hochgefahren
3 Tage später: Bankenkrise-Schock (Silicon Valley Bank). Märkte tauchten ab.
Mein Depot? Leicht im Plus.
Nur weil ich rechtzeitig die Stimmung gelesen hab – nicht den Kurs.
Fehler, die du bei Volatilität vermeiden musst
❌ Nur auf Tageskerzen schauen: Intraday kann der VIX schon Alarm schlagen.
❌ Angst mit Angst bekämpfen: Steigt der VIX leicht, heißt das noch nix. Panik bringt dich nicht weiter – Struktur schon.
❌ Nur den absoluten Wert betrachten: Veränderung ist wichtiger als der aktuelle Wert. Ein schneller VIX-Anstieg ist kritischer als ein hoher VIX, der stabil bleibt.
Fazit: Volatilität ist wie ein Frühwarnsystem – wer’s nutzt, überlebt
Mein Volatilitätsradar hat mich nicht reich gemacht. Aber es hat mich davor bewahrt, arm zu werden. Und manchmal ist genau das der wahre Gewinn.
Wenn du smarter traden willst, hör nicht nur auf die Charts. Hör auf die Stimmung dahinter.
Und fang an, den VIX zu lieben – er wird dein bester Kumpel in wilden Zeiten.
Bis zum nächsten Beitrag – dann vielleicht über mein Earnings-Playbook, wie ich vor Quartalszahlen sichere Trades aufbaue. Oder eine kleine Story, wie ich fast wegen eines falschen VIX-Signals viel zu früh ausgestiegen bin… 😅
Bis dann – und bleib cool, wenn der VIX heiß wird!
Dein Alex 📈😎🔥
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