Jeder Trader hat sie.
Diese kleinen, tückischen Momente, in denen du eigentlich weißt, dass du gerade nicht klar denkst.
Aber du tradest trotzdem. Und BAM – wieder Verlust. Wieder dumm. Wieder Frust.
Ich nenn das „Verlust-Trigger“.
Und ich hab mir ein System gebaut, um sie zu erkennen, zu benennen – und im Notfall zu unterbrechen.
Was ist ein Verlust-Trigger?
Ein Verlust-Trigger ist kein einzelner Trade.
Es ist ein Zustand. Ein Gedanke. Ein Gefühl. Eine Gewohnheit.
Etwas, das mich in einen Modus bringt, in dem ich nicht mehr sauber handle, sondern automatisch reagiere.
Ein paar Beispiele aus meinem Alltag:
🔻 Ich sehe ein starkes Setup – aber hab den Move verpasst → ich jage hinterher
🔻 Ich hab zwei Trades in Folge verloren → ich will’s „zurückholen“
🔻 Jemand postet in Discord „I’m all in!“ → ich krieg FOMO und spring rein
🔻 Ich bin müde, gereizt oder gestresst → ich tradete trotzdem „nur kurz“
Jedes dieser Dinge hat schon mal zu einem unnötigen, emotionalen Verlust geführt.
Und zwar nicht, weil der Markt böse war – sondern weil ich nicht bei mir war.
Mein persönliches Trigger-Journal
Ich hab mir eine Liste gemacht.
Immer wenn ich einen impulsiven Verlusttrade hatte, hab ich notiert:
- Was hab ich gefühlt?
- Was war der Auslöser?
- Was hab ich innerlich gesagt?
- Was hätte ich tun sollen?
So entstand meine Top-5-Trigger-Liste:
- ✖️ „Ich will nur kurz was mitnehmen.“
- ✖️ „Das kann doch nicht schon wieder ein Fakeout sein!“
- ✖️ „Jetzt oder nie – ich verpass sonst alles.“
- ✖️ „Die anderen traden das auch, dann kann’s nicht so schlecht sein.“
- ✖️ „Ich brauch jetzt einen Gewinner, sonst war der Tag umsonst.“
Wenn einer dieser Sätze in meinem Kopf auftaucht → Alarmstufe rot.
Mein Notfall-Protokoll: 5 Schritte, die sofort greifen
Sobald ich merke, dass ich in einen dieser Zustände rutsche, mach ich folgendes:
1. Sofort aufstehen
Weg vom Rechner. Physisch. Jetzt. Keine Ausrede.
Bewegung > Reaktion.
2. Timer auf 10 Minuten
Ich stell mir ’nen Wecker.
In der Zeit: kein Chart, kein Discord, kein Handy.
Nur Ich. Vielleicht Tee. Vielleicht Fenster auf.
3. Trigger-Karte lesen
Ich hab mir eine kleine Karte geschrieben (laminiert, weil ich ein Nerd bin 😅):
„Du bist gerade nicht im Modus.
Atme. Beobachte. Entscheide nicht im Stress.
Du darfst nicht traden, nur weil du willst.
Du darfst nur traden, wenn du kannst.“
4. Notiz machen
Ich schreib 2 Sätze ins Journal:
- Was fühle ich gerade?
- Was würde ein neutraler Alex jetzt tun?
Oft reicht das schon, um wieder klarzukommen.
5. Erst danach: Setup prüfen
Wenn ich danach immer noch handeln will – okay.
Aber dann nur mit Setup-Logik, kleiner Size und klarem Plan.
Wenn nicht → weiterscrollen. Leben geht weiter.
Verluste sind okay – aber Trigger-Verluste sind vermeidbar
Ich verliere heute immer noch Trades.
Aber ich verliere kaum noch die Kontrolle.
Weil ich meine Trigger kenne.
Weil ich weiß, wie ich mich austrickse.
Und weil ich mich ernst nehme – bevor’s zu spät ist.
Du kannst das auch.
Im nächsten Artikel?
👉 Wie ich mit „Pre-Market Journaling“ meinen Tag mental vorbereite – und damit 80 % weniger FOMO habe
Oder: Wie ich mein Trading-Gehirn mit mentalen Bildern, Ankern & kleinen Ritualen trainiere
Was willst du zuerst? Ich pack alles aus 💪
Bis dahin: Fühlen. Erkennen. Reagieren – bewusst. 🧠🚨📊
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